WU Studierende haben mit dem Programm „Volunteering@WU“ die Möglichkeit, soziales Engagement zu zeigen und benachteiligte Kinder und Jugendliche zu betreuen, ein Praktikum im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit zu machen oder Geflüchteten bei der Integration zu helfen. Durch ihre freiwillige Tätigkeit leisten die Studierenden nicht nur einen Beitrag zu einem besseren Miteinander in unserer Gesellschaft, sondern sie lernen auch, sich in andere Lebenswirklichkeiten einzufühlen – eine Kernkompetenz für Führungskräfte von morgen.
„Lernen macht Schule“ ausgezeichnet
Entscheidend für den Zugang zu Bildung ist in Österreich weitgehend die soziale Herkunft. Armut im Elternhaus verringert die Teilhabechancen massiv, wodurch schon im Kindesalter die Weichen für den späteren Bildungsweg gestellt werden. Vor diesem Hintergrund hat die WU gemeinsam mit der Caritas Wien und der REWE International AG 2010 die Initiative „Lernen macht Schule“ ins Leben gerufen.
Für den Zeitraum eines Semesters oder Studienjahrs – oft auch darüber hinaus – treffen sich Studierende und Kinder wöchentlich, um für die Schule zu lernen und gemeinsam die Freizeit zu gestalten. Damit werden Bildung und Integration vorangetrieben. Zur Umsetzung dieser Ziele wurden verschiedene Projekte entwickelt: das Lernbuddy-Programm, Sommercamps und das Musikbuddy-Projekt.
Dieses Engagement wurde nun mit einem Preis belohnt. Die Initiative „Wirtschaft hilft!“ des Fundraising Verbandes Austria prämiert alljährlich die innovativsten und nachhaltigsten Spendenprojekte. In der Kategorie Corporate Volunteering erhielt das Projekt „Lernen macht Schule“ den „Wirtschaft hilft!“-Award 2019.
Das Projekt überzeugte die Jury durch seinen besonders nachhaltigen Ansatz des Voneinanderlernens im außerschulischen Bereich, das intensive Engagement der WU Studierenden in den unterschiedlichen Teilprojekten und den erfolgreichen Aufbau von Beziehungen zwischen Kindern und Studierenden unterschiedlicher sozialer Herkunft und mit komplett anderer Lebenswirklichkeit.
Facts & Figures "Lernen macht Schule"
- Rund 120 WU Studierende sind jedes Semester als Lern- oder Musikbuddys für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche im Einsatz.
- Jedes Jahr leisten die Teilnehmer/innen des Programms über 10.000 Stunden freiwillige Arbeit. Insgesamt waren es bereits mehr als 115.000 Stunden.
- Die WU Studierenden betreuen 240 Kinder und Jugendliche aus Unterkünften für Asylwerber/innen und Mutter-Kind-Häusern.
Hilfe zur Selbsthilfe
Seit dem Sommer 2019 können sich WU Studierende mit einem 3-monatigen Praktikum auch im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit engagieren.
Das „SDG Internship Programme“ bietet Studierenden die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in EZA-Projekte einzubringen und diese durch Vorbereitung, Begleitung vor Ort sowie strukturierte Reflexion gezielt weiterzuentwickeln. Nach ihrer Rückkehr werden die Studierenden zu SDG-Botschafter/inne/n in Österreich und leisten damit einen Beitrag zur Bekanntmachung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung.
Die WU hat das „SDG Internship Programme“ im Studienjahr 2018/19 in Kooperation mit Horizont3000 (H3000), der österreichischen Organisation für Entwicklungszusammenarbeit, und 3 weiteren Wiener Universitäten (Universität für Bodenkultur, Technische Universität, Institut für Internationale Entwicklung an der Universität Wien) ins Leben gerufen.
Facts & Figures „SDG Internship Programme“
- Im Pilotjahr 2018/19 haben sich insgesamt 70 Studierende (davon 37 WU Studierende) für das „SDG Internship Programme“ beworben.
- Für die 17 Praktikumsplätze wurden je Universität 8 Bewerber/innen in die Vorauswahl geschickt und anschließend im Assessment-Center von H3000 6 Kandidat/inn/en der WU, 3 der BOKU, 3 der TU und 4 der Universität Wien für einen Einsatz im Sommer 2019 ausgewählt. Eine Stelle blieb unbesetzt.
Geflüchteten Gehör verschaffen
Einige Geflüchtete haben bereits in ihren Heimatländern ein Studium begonnen, das sie wegen Krieg und Verfolgung unterbrechen mussten. Andere haben eine höhere Schule absolviert und möchten darauf aufbauend in Österreich studieren. Wir helfen ihnen mit der MORE-Initiative, dieses Ziel zu erreichen.
Das MORE-Programm bereitet seit 2015 Geflüchtete durch kostenlosen Deutschunterricht auf ein Studium an der WU vor. Die Kursteilnehmer/innen kommen vor allem aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und dem Irak. Die Nachfrage ist ungebrochen groß, 100 Personen bewarben sich im letzten Jahr um einen Kursplatz. Im Wintersemester 2019/20 nahmen insgesamt 54 Personen am Programm teil: 19 besuchten den B1-Kurs, 20 den B2-Kurs und 15 den 2019 erstmals angebotenen C1-Kurs.
Parallel zu den Deutschkursen konnten die Teilnehmer/innen einen Computerkurs besuchen, der jedes Semester in Kooperation mit Masterstudent/inn/en durchgeführt wird. Das MORE-Programm ermöglicht es außerdem, einführende Lehrveranstaltungen zu besuchen, und organisiert Ausflüge zu Kunst- und Kulturprojekten in Wien. Eine Campusführung, eine gründliche Studienberatung und die kostenlose Nutzung der Bibliothek sind darüber hinaus Teil des Programms.