Legal Tech
Neue Technologien wie Artificial Intelligence oder Blockchain halten in der Rechtsanwendung Einzug: Beispielsweise können Verbraucher*innen Vertragstexte per App auf nachteilige Klauseln überprüfen, Unternehmen ihre Compliance vollständig digitalisieren oder Behörden ihre Entscheidungen durch intelligente Computersysteme vorbereiten lassen. Wie wirkt sich das auf die Arbeitswelt von Jurist*innen aus? Was verändert sich durch den Einsatz solcher Technologien für Bürger*innen? Welche Rahmenbedingungen müssen dafür geschaffen werden und welche (auch gesellschaftspolitischen) Herausforderungen ergeben sich dadurch? Was bedeutet das in einem europäischen Kontext? Diesen Fragestellungen widmet sich das neue Legal Tech Center (LTC) der WU unter der Leitung von Christoph Krönke und Sophie Martinetz.
Im Vordergrund stehen dabei Projekte, die sich mit dem rechtlichen Rahmen von Legal Tech auseinandersetzen. Darüber hinaus wird das LTC auch Input für konkrete Legal-Tech-Anwendungen anbieten. Es wird sich unter anderem mit Legal Tech in den Bereichen Finanzmarkt, Energie, Gesundheit sowie in der Verwaltung und der Justiz beschäftigen.
Stiftungsprofessur „Data-Ecosystems for Environmental Accountability”
Die Digitalisierung und der damit verbundene Wandel stehen schon länger im Mittelpunkt von Forschungsarbeiten und Lehrangeboten, wie etwa dem neuen WU Masterprogramm „Digital Economy“. Dabei geht es unter anderem darum, wie wir unsere digitale Zukunft aktiv gestalten werden und wie das Leben in einer vernetzten Welt aussehen kann.
Um Forschung und Lehre in diesem Bereich noch weiter ausbauen zu können, bewarb sich die WU bei einer Ausschreibung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) um eine Stiftungsprofessur. Wir überzeugten die Jury mit unserem Konzept zu datengetriebener Nachhaltigkeit in wirtschaftlich relevanten Kernbereichen (z. B. Transport und Energie) und zum Aufbau dafür notwendiger dezentraler Datenökosysteme.
Ethikbeirat eingesetzt
Die WU respektiert die Würde und Unversehrtheit von Mensch, Tier, Umwelt und Gesellschaft und bekennt sich zu diesen Prinzipien auch bei ihren Forschungstätigkeiten. Die Wahl von Forschungsinhalten, -zielen und -methoden ist frei, allerdings haben die Wissenschaftler*innen stets abzuschätzen, ob dem Erkenntnisgewinn durch ihre Forschung kein unverhältnismäßiger Schaden gegenübersteht. Um die Forscher*innen bei dieser Abschätzung zu unterstützen und zu beraten, wurde 2021 ein Beirat für ethische Fragen eingerichtet.
Mit diesem Schritt zeigt die WU, dass sie ihre Rolle als „Responsible University“ auch im Bereich der Forschung ernst nimmt. Unabhängig von der Stellungnahme des Beirates bleibt aber die Verantwortung der Forscher*innen für das eigene Handeln bestehen.