Wissensvorsprung

Neue Forschungsprojekte und Fördergeber

WU-Wissenschaftler/innen sind gefragte nationale und internationale Forschungspartner/innen. 2016 wurde eine Vielzahl von Projekten bewilligt, an denen sie federführend beteiligt sind.

ERC-Grant

Wir freuen uns über den ersten für die WU eingeworbenen „ERC Consolidator Grant“ für Stefan Giljum vom Institute for Ecological Economics.

FINEPRINT – Spatially explicit material footprints: fine-scale assessment of Europe’s global environmental and social impacts

Leiter: Stefan Giljum (Institute for Ecological Economics)

Im Zeitalter der Globalisierung werden „supply chains“ zunehmend auf internationaler Ebene organisiert. Der Endverbrauch von Produkten erfolgt weit entfernt von den Orten des Materialabbaus und den daraus resultierenden sozialen und ökologischen Folgen. Das Projekt entwickelt eine neue Methode zur Berechnung detaillierter „Materialfußabdrücke“ des Konsums, die ein räumlich explizites, multiregionales Modell der weltweiten Rohstoffflüsse mit Daten zu den Folgen der Rohstoffgewinnung wie Wasserknappheit, Abholzung und Bergbaukonflikten verbindet. Das Projekt will nicht nur die Genauigkeit von Fußabdruckmodellen auf ein neues Niveau heben, sondern auch neue Möglichkeiten zur Bewertung der Nachhaltigkeit von spezifischen Rohstoffflüssen und „supply chains“ bieten.

EU-Projekte (Horizon 2020)

SPECIAL – Scalable Policy-awarE linked data arChitecture for prIvacy, trAnsparency and compLiance

Leiter/innen: Sarah Spiekermann-Hoff (Institute for Management Information Systems) und Axel Polleres (Institut für Informationswirtschaft)

„SPECIAL“ ist ein Forschungs- und Innovationsprojekt, das vom „Horizon 2020“-Rahmenprogramm der Europäischen Kommission gefördert wird. Die WU ist für die technische Koordination des Projekts verantwortlich; das interdisziplinäre Team von zwei WU-Instituten bringt unterschiedliche Forschungsperspektiven ein. Das Projekt befasst sich mit den Widersprüchen zwischen Big Data Innovation und den komplexen Aspekten des Datenschutzes im Zusammenhang mit Big Data und entwickelt technische Lösungen, um die beiden vereinbar zu machen. Die „SPECIAL“-Plattform soll es Bürger/inne/n und Organisationen erlauben, Daten auszutauschen und zu analysieren, ohne dabei ihre Datenhoheit aufgeben zu müssen.

PERCEIVE – Perception and Evaluation of Regional and Cohesion Policies by Europeans and Identification with the Values of Europe

Leiter/innen: Renate Meyer (Institute for Organization Studies) und Markus Höllerer (Institute for Public Management and Governance)

Das Ziel des Projekts „PERCEIVE“ ist es, zum besseren Verständnis des europäischen Zusammenhaltes im Sinne der „Einheit in Vielfalt“ beizutragen. Dazu wird untersucht, inwiefern verschiedene nationale und gesamteuropäische politische Maßnahmen unterschiedliche Wahrnehmungen der Europäischen Union schaffen und je nach Region in unterschiedlichem Ausmaß zur Identifikation der Bürger/innen mit der EU beitragen. Der Zugang von „PERCEIVE“ ist multidisziplinär und verbindet sozial- und politikwissenschaftliche sowie regionalökonomische Ansätze. Neben konventionell-analytischen Methoden greifen die Forscher/innen besonders auf innovative Methoden zurück (zum Beispiel semantische Diskursanalyse), um Bedeutungsstrukturen innerhalb politischer Diskurse herausarbeiten zu können. Abschließend soll eine Computersimulation die langfristigen Wirkungen von kohäsionspolitischen Maßnahmen und „Was wäre wenn?“-Szenarien modellieren.

COMPASS – On course to Responsible Innovation

Leiter: André Martinuzzi (Institut für Nachhaltigkeitsmanagement)

„COMPASS“ ist das zweite von der WU koordinierte Forschungsprojekt in „Horizon 2020“. Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit Klein- und Mittelunternehmen Wege zu finden, ihre Forschung und ihre Innovationsprozesse nachhaltig und verantwortungsvoll zu gestalten. Grundlage dafür ist das neuartige Konzept „Responsible Research & Innovation“ (RRI), das Aspekte wie Gender-Equality, Open Access, Public Engagement und Ethik in Forschung und Innovation umfasst. „COMPASS“ unterstützt europäische Unternehmen aus den Bereichen Nanotechnologie, Cybersecurity und Biomedizin auf dem Weg zu verantwortungsbewusster Forschung mit Trainingsmaterial, einem Selfcheck-Tool und gemeinsam entwickelten Strategien. In Zusammenarbeit mit führenden Universitäten in Zypern und Großbritannien sowie Partnern aus Industrie und Zivilgesellschaft leistet die WU mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zur Einbeziehung der Gesellschaft in Wissenschaft und Innovation und zur Förderung verantwortungsvoller Forschung.

Wissenschaftsfonds (FWF)

Beim internationalen Peer-Review-Verfahren des FWF konnten sich 2016 folgende Projekte durchsetzen:

  • Faktoranalyse von Emerging-Market-Anleihefonds
    Leiter: Engelbert Dockner (Forschungsinstitut für Strategische Kapitalmarktforschung, verstorben im April 2017)
  • Collaborative Consumption: Macht, Vertrauen und Kooperation
    Leiterin: Eva Hofmann (Kompetenzzentrum für empirische Forschungsmethoden)
  • Die Besteuerung Nicht-Ansässiger
    Leiter: Michael Lang (Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht)
  • Schrumpfen und Regularisieren von Finiten Mischmodellen
    Leiterin: Sylvia Frühwirth-Schnatter (Institute for Statistics and Mathematics)
  • Prozess- und ressourcengestützte Informationssysteme (PRAIS) – Elise-Richter-Stelle
    Stelleninhaberin: Cristina Cabanillas Macías (Institute for Information Business)
  • Implizite Theorien der ethischen Führung – Erwin-Schrödinger-Programm
    Stelleninhaber: Georg Kodydek

Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB)

Beim internationalen Peer-Review-Verfahren der OeNB konnten sich 2016 folgende Projekte durchsetzen:

  • Zufluchtsort Universität? Die Nachfrage nach tertiärer Bildung über den Konjunkturzyklus in Europa
    Leiterin: Monika Bartkowska (Institut für Volkswirtschaftspolitik und Industrieökonomik)
  • Entwicklungspfade hin zu einer prosperierenden und gerechten EU-Bioökonomie
    Leiter: Stefan Giljum (Institute for Ecological Economics)
  • Nachlass-Aufarbeitung von Kurt W. Rothschild und Josef Steindl
    Leiter: Thomas Grandner (Institut für Arbeitsmarkttheorie und -politik)
  • Die Bedeutung von Schiedsklauseln für die Abkommenspolitik von CEE-Staaten
    Leiter: Michael Lang (Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht)
  • Kontingenzfaktoren für den Einsatz von Crowdevaluation
    Leiter: Christopher Lettl (Institut für Strategie, Technologie und Organisation)
  • Soziale Unternehmen: eine globale Studie des Unterstützungsbedarfs und organisationaler Einflüsse
    Leiter: Peter Vandor (Kompetenzzentrum für Nonprofit-Organisationen und Social Entrepreneurship)
  • Integration und Regionalentwicklung im Mittelmeerraum. Italien und Spanien im Vergleich
    Leiter: Rudy Weissenbacher (Institut für Außenwirtschaft und Entwicklung)
  • Management von Unternehmerfamilien – Erfolgsfaktoren in unterschiedlichen Generationen
    Leiter: Hermann Frank (Forschungsinstitut für Familienunternehmen)
  • Politikoptionen für langfristiges Wachstum unter Berücksichtigung komplexer Finanzmärkte
    Leiter: Armon Rezai (Institute for Ecological Economics)
  • Globale Wertschöpfungsketten und Verrechnungspreise
    Leiter: Alexander Rust (Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht)
  • Kann Transparenz die negativen Auswirkungen von Interessenskonflikten abschwächen?
    Leiter: James Tremewan

Weiters wurde ein Projekt im Sonderschwerpunkt „Migration, Arbeitsmarkt und Wirtschaftswachstum“ bewilligt:

  • Die sozialen und ökonomischen Vorteile von Migration in Europa
    Leiterin: Alyssa Schneebaum (Institut für Makroökonomie)
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