Neue Services der Bibliothek
Die Bibliothek der WU sieht sich als Dienstleisterin, die den Benutzer/inne/n mit verschiedenen Services bei der Recherche und Publikation zur Seite steht. Die Services der Bibliothek gehen weit über den Verleih von Büchern hinaus: Die Angebote reichen von Schulungen und E-Learning-Programmen für die Stärkung der Informationskompetenz bis zur Bereitstellung hochwertiger Daten und zur Beratung bei der Open-Access-Publikation.
Fit4Research
Die effiziente Nutzung der Informationsquellen und Dienstleistungen der Bibliothek ist eine Fähigkeit, die für ein erfolgreiches Studium wichtig ist. Die WU-Bibliothek bot daher im vergangenen Jahr 74 Kurse zur Förderung der Informationskompetenz an. Das Interesse war groß – fast 2.000 Teilnehmer/innen besuchten die Schulungen.
Die Inhalte sind auch über die E-Learning- und Kommunikationsplattform Learn@WU abrufbar. Der E-Learning-Bereich ist öffentlich zugänglich und für die Nutzung mit mobilen Endgeräten optimiert.
Open Access
Mit der am 27. September 2016 verabschiedeten Open Access Policy der WU und der Unterzeichnung der „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ bekennt sich die WU zum Prinzip des kostenfreien Zugangs zu wissenschaftlicher Literatur und Forschungsergebnissen.
Aus diesem Grund wurden die Open-Access-Aktivitäten der Bibliothek in einer neuen Servicestelle, dem Open Access Office, gebündelt. Auch die bereits bestehenden Services zu Open Access wie die Plattform ePubWU (Verlinkung auf ePub) und die Beratung zur Selbstarchivierung (Erstabklärung der Rechte, Versionierung der zu archivierenden Dokumente etc.) wurden 2016 erweitert: WU-Forscher/innen können ab sofort in wissenschaftlichen Zeitschriften des Springer-Verlags Artikel ohne Zusatzkosten mit Open Access publizieren, beim Verlag Sage ist das zu einem deutlich reduzierten Preis möglich.
Umfangreiches Angebot an Statistik- und Finanzdaten
2016 konnten wir das bereits umfangreiche Angebot unserer Bibliothek an wirtschaftsstatistischen Daten und Firmendaten weiter ausbauen. Datenbanken von OECD, World Bank, International Monetary Fund, United Nations, WIFO, Statistik Austria und Statista bieten nun Zugang zu makroökonomischen Indikatoren, Handelsstatistiken, Mikrodaten und demografischen Daten.
Zur Recherche von Finanzmarktdaten und Branchen- und Unternehmensinformationen können die Besucher/innen der Bibliothek auf Zahlenmaterial von Bloomberg, Thomson Reuters, Bureau van Dijk, Fitch Connect und der Wharton-Research-Data-Services-Plattform zugreifen.
In der Finance Area der Bibliothek stehen seit 2016 zusätzliche Arbeitsplätze für den Zugang zu allen Datenbanken zur Verfügung.
Universitätsarchiv eingerichtet
Die WU setzte sich in den letzten Jahren intensiv mit ihrer Vergangenheit auseinander. Seit 2010 gibt es an der Universität ein Projekt zur Provenienzforschung mit dem Ziel, Bücher ausfindig zu machen, die während der NS-Zeit unrechtmäßig in den Besitz der Bibliothek gekommen sind, und sie zu restituieren. Das Gedenkprojekt startete 2012 und beschäftigt sich mit der Geschichte der ehemaligen Hochschule für Welthandel zur Zeit des „Anschlusses“ und der NS-Herrschaft. Zum Gedenken an die ab März 1938 ausgegrenzten, vertriebenen oder ermordeten Angehörigen der Hochschule für Welthandel wurde auf dem neuen Campus an zentraler Stelle ein Mahnmal errichtet. Die Biografien der Opfer sind in einem virtuellen Gedenkbuch abrufbar.
2016 wurde in der Bibliothek ein Universitätsarchiv als eigene Abteilung unter wissenschaftlicher Leitung eingerichtet. Seine Aufgaben sind
- Materialien zur Geschichte der WU zu finden, gegebenenfalls zu restaurieren und aufzubewahren,
- projektorientierte Geschichtsforschung zu betreiben und
- die WU-Geschichte in Form von Ausstellungen, Publikationen oder Vorträgen zu erzählen.
WU Teil des Complexity Science Hub Vienna
Die Vernetzung nimmt in modernen Gesellschaften laufend zu. Menschen, Computer und Märkte sind immer enger miteinander verbunden. Gesellschaften müssen daher die Fähigkeit entwickeln, mit komplexen Systemen umzugehen und sie mit neuen mathematischen Methoden zu interpretieren und zu verstehen. Der Complexity Science Hub Vienna ist eine Initiative mehrerer österreichischer Universitäten und Forschungseinrichtungen (WU, TU Wien, TU Graz, Medizinische Universität Wien, Austrian Institute of Technology, International Institute for Applied Systems Analysis) und will die Forschung über komplexe Systeme mithilfe von Big Data vorantreiben.