Obwohl es durch COVID-19 weltweit zu einem starken Einbruch beim internationalen Studierendenaustausch gekommen ist, freuen wir uns, dass wir auch im Wintersemester 2020/21 rund 200 Studierende aus fast 40 Nationen begrüßen konnten. 75 Prozent davon waren vor Ort auf dem Campus WU. Für jene, die nicht anreisen konnten, haben wir alle relevanten Lehrveranstaltungen digital zur Verfügung gestellt. Etwa 140 Studierende waren in diesem Semester an Partneruniversitäten inskribiert.

Ein internationaler Onlinecampus

Seit vielen Jahren sind die Internationalen Sommeruniversitäten (ISUs) eine Möglichkeit für Studierende, in nur 3 Wochen eine horizonterweiternde Auslandserfahrung zu machen. Das war im Sommer 2020 aufgrund von Reisebeschränkungen nicht möglich. Wir haben daher erstmals nicht nur internationale, sondern auch WU Studierende zu den beiden ISUs der WU eingeladen.

Die beiden ISUs an der WU im Juli und August 2020 konnten nur online stattfinden. Wir haben deshalb das Programm neu konzipiert. Das interaktive Programm mit Kursen zu Themen wie „International Business Strategy“, „Entrepreneurship“ und „Strategic Brand Management“ setzte unter anderem auf theoretische und praktische Input-Sessions, kreative Networkingaktivitäten, Gruppenprojekte und Online-Expert-Talks zu Social Entrepreneurship und Nachhaltigkeitsthemen. Wir förderten damit auch ohne physische Nähe den intensiven Austausch und das gegenseitige Kennenlernen.

Short Program mit der University of Georgia

Mit der University of Georgia verbindet die WU eine langjährige intensive Zusammenarbeit. Jedes Jahr im Frühsommer kommen Lehrende und Studierende der US-amerikanischen Universität für einen Kurs an die WU. WU Bachelorstudierende nehmen an den Kursen teil und erfahren dadurch, wie es ist, an einer US-amerikanischen Universität zu studieren.

2020 musste auch diese Veranstaltung online stattfinden. Daniel Rettl, Assistant Professor am Department of Finance des Terry College of Business (University of Georgia), hielt einen Onlinekurs zum Thema „Special Topics in Finance“ und gab den Studierenden einen Einblick in finanzielle Entscheidungsprozesse von multinationalen Unternehmen. 20 Student/inn/en aus Georgia, 10 WU Bachelorstudierende und 4 WU Gaststudierende nahmen an dieser Lehrveranstaltung teil.

CEE virtuell kennenlernen

Das Programm „Central Europe Connect“ ist eine Kooperation der WU mit der University of Economics in Bratislava und der Warsaw School of Economics. Ziel ist es, den Studierenden den Kultur- und Wirtschaftsraum CEE näherzubringen. Studierende der 3 Universitäten verbringen gemeinsam jeweils eine Woche an einer der 3 Universitäten und absolvieren ein Blockseminar. Besuche bei Firmen, Gastvorträge und Social Events runden das lokale Kursprogramm ab.

Auch diese Veranstaltung mussten wir, inklusive Stadtführungen und Unternehmensbesuchen, online durchführen. Die Teilnehmer/innen, die sich natürlich schon auf die Auslandsaufenthalte gefreut hatten, waren anfangs enttäuscht. Bereits nach der ersten Onlinewoche aber waren sie vom abwechslungsreichen Programm begeistert.

Mit Insidertipps ins Ausland

Bei der „Go Global“-Messe informieren sich WU Studierende über Austauschprogramme und Partneruniversitäten. An den Messeständen im Forum des Library & Learning Center können sie mit WU Studierenden, die bereits eine Auslandserfahrung gemacht haben, oder Incoming-Students plaudern. Sie bekommen dadurch einen Eindruck davon, wie es ist, im Ausland zu studieren.

Wie in so vielen anderen Bereichen war 2020 auch bei der „Go Global“ alles neu. Wir haben sie als Reihe von Informationsveranstaltungen über MS Teams konzipiert. Dieses Veranstaltungsformat gab uns die Möglichkeit, uns intensiv mit den Anliegen der Studierenden zu beschäftigen und ihren Fragen viel Raum zu geben.

Wir stellten die Angebote des International Office ausführlich vor, auch jene, die unter den Studierenden nicht so bekannt sind, wie die Prof. Ewald Nowotny Mobilitätsstipendien oder Erasmus+“-Praktikumsstipendien.

Prof. Ewald Nowotny Mobilitätsstipendien

Die Prof. Ewald Nowotny Mobilitätsstipendien wurden 2019 gestiftet und fördern den Besuch internationaler wissenschaftlicher Veranstaltungen. Studierende können sie nutzen, um ihre Forschungsprojekte oder Abschlussarbeiten bei internationalen Konferenzen zu präsentieren oder an Moot Courts und Case Competitions teilzunehmen.

Eine der ersten Empfänger/innen war zum Beispiel im Februar 2020 bei der UNO in New York zu Gast. Sie nahm als Delegierte von ELSA International (The European Law Students’ Association) an der 71. Sitzung der UNCITRAL Working Group II (Arbitration and Conciliation/Dispute Settlement) teil.

Neu und innovativ

Wir haben 2020 nicht nur die bekannten Austauschformate auf neue – digitale – Beine gestellt, sondern unter dem Titel „Internationalization at Home“ auch zusätzliche Kooperationen mit unseren Partneruniversitäten erarbeitet. „Internationalization at Home“ ermöglichte es den WU Studierenden, von zu Hause aus an Vorlesungen unserer Partneruniversitäten teilzunehmen.

Im Rahmen der CBS-HSG-WU Online Course Initiative und des ENGAGE.EU Online Exchange konnten online Kurse an den teilnehmenden Universitäten besucht werden. Die Studierenden konnten sich so in einem internationalen Lernumfeld mit Kolleg/inn/en aus verschiedenen Ländern austauschen und vernetzen. Sie erhielten Einblick in die Lehrmethoden anderer Universitäten und gewannen neue Perspektiven.

Im Wintersemester 2020/21 nahmen über 60 WU Studierende das Angebot an und belegten Kurse an Partneruniversitäten. 20 Studierende der anderen Universitäten absolvierten Lehrveranstaltungen an der WU.

Obwohl die Pandemie als Katalysator für die Kooperationen gewirkt hat, soll „Internationalization at Home“ nicht nur in Coronazeiten stattfinden. Aufbauend auf den bisherigen Erfahrungen wird das Angebot auch nach COVID-19 weiterbestehen und weiterentwickelt werden. Die Studierenden werden so auch in Zukunft die Möglichkeit haben, ihr Studium von zu Hause aus zu internationalisieren.

Global Seminar Series

Die „Global Seminar Series“ wurde von 5 internationalen Universitäten konzipiert. Unter dem Titel „Back to the Future: The innovation of business in a post pandemic world“ sprachen renommierte Expert/inn/en der WU, der Hebrew University of Jerusalem, der University of Leeds, der Universidad de San Andrés und der North Carolina State University über die Chancen, die sich der Wirtschaft durch die Pandemie und ihre Überwindung eröffnen. 20 WU Studierende verfolgten die Vorträge via Livestream. Der Beitrag von Christopher Lettl (Institut für Strategie, Technologie und Organisation der WU) beschäftigte sich mit dem Thema „Tackling Crisis by Democratizing Innovation“.

Internationaler Wettbewerb

Das Global Business School Network (GBSN) und das Humanitarian Logistics and Supply Chain Research Institute (HUMLOG Institute) der finnischen Hanken School of Economics veranstalteten die virtuelle HUMLOG Challenge. 121 Teams von internationalen Universitäten nahmen daran teil, darunter auch ein Team des WU Masterprogramms „Supply Chain Management“. Die Teams hatten die Aufgabe, innovative Lösungen für aktuelle logistische Herausforderungen zu finden, die durch die COVID-19-Pandemie verursacht werden. Das WU Team entwickelte ein verbessertes mobiles Testverfahren. Mit seiner Idee landete es auf dem 2. Platz.