Mobilität in Zeiten von Corona
Austauschprogramme bringen Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammen, damit sie neue Ideen entwickeln, diskutieren und als Persönlichkeiten reifen können. Die COVID-19-Pandemie erschwert Reisen und damit auch Auslandsaufenthalte von Universitätsangehörigen. Aber gerade in Krisenzeiten sind Gemeinschaft und grenzüberschreitender Zusammenhalt gefragt. Aus diesem Grund unterzeichnete WU Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger gemeinsam mit den Leiter/inne/n von 30 renommierten internationalen Universitäten, zum Beispiel den US-amerikanischen Universitäten Brown, Harvard und Yale, dem King’s College London, der London School of Economics and Political Science, der Université Paris Dauphine-PSL und der Singapore Management University, das Statement „Mobility in higher education as a catalyst for resilience and renewal“. Darin bekennen sie sich zu internationaler Mobilität. Die Universitäten wollen gemeinsam neue Wege für die internationale Zusammenarbeit und den Wissenstransfer finden.
Internationale Kooperationen managen
Weil uns internationale Kooperationen ausgesprochen wichtig sind, gibt es an der WU seit 9 Jahren die Funktion „Dean for International Affairs“. Zu den Aufgaben gehören unter anderem:
- Vertretung der WU in internationalen Netzwerken
- Aufnahme und regelmäßige Pflege von internationalen Partnerschaften
- Teilnahme an Konferenzen und Besuche bei Partneruniversitäten
- Weiterentwicklung der Kooperationen sowie Auswahl und Ernennung von Kooperationsbeauftragten
- (Weiter-)Entwicklung und Planung internationaler Programme
- Sicherstellung des Lehrangebots für Incoming Students und Qualitätssicherung der internationalen Lehre in Verantwortung gegenüber den Partneruniversitäten
Am 1. Oktober 2020 übernahm Edith Littich vom Institute for Finance, Banking and Insurance, ehemalige Vizerektorin für Lehre und Studierende an der WU, diese Funktion von Wolfgang Obenaus.
Mehr als nur ein Austauschprogramm
Erasmus gilt als Synonym für akademische Mobilität: Allein an der WU profitieren jährlich ca. 450 Studierende von dem Programm und verbringen ein Auslandssemester an einer unserer Erasmus-Partneruniversitäten. Etwa 80 Studierende absolvieren jedes Jahr mit Unterstützung des Erasmus-Programmes ein Praktikum im europäischen Ausland und rund 40 WU Mitarbeiter/innen profitieren von einem Lehr- oder einem Trainingsaufenthalt.
Die WU freut sich, Teil von Erasmus zu sein. Um das Programm und seine Möglichkeiten der WU Community vorzustellen, beteiligen wir uns regelmäßig an den europaweit stattfindenden Erasmus Days. 2020 produzierten wir eine Podcastserie, in der Studierende, wissenschaftliches und allgemeines Personal sowie das Rektorat über ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Programm berichten.
Ziel der EU ist es, einen Europäischen Bildungsraum aufzubauen. Seit 2019 sind auch die European Universities als Leuchtturmprojekt mit dabei. European Universities sind transnationale Allianzen, die zu den Universitäten der Zukunft werden. Sie fördern die europäischen Werte und die europäische Identität und werden die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulbildung revolutionieren. Eine neue Generation von kreativen Europäer/inne/n soll in der Lage sein, über Sprachen, Grenzen und Disziplinen hinweg zusammenzuarbeiten, um die gesellschaftlichen Herausforderungen und Qualifikationsdefizite in Europa anzugehen.
ENGAGE.EU, eine Kooperation der WU mit 6 führenden europäischen Universitäten, wurde 2020 in den Kreis der European Universities aufgenommen. Neben der WU sind die deutsche Universität Mannheim (Koordinatorin), die italienische Luiss – Libera Università Internazionale degli Studi Sociali Guido Carli, die NHH Norwegian School of Economics, die Tilburg University (Niederlande), die bulgarische University of National and World Economy und die Université Toulouse 1 Capitole (Frankreich) an der Allianz beteiligt. Jede Universität wird ihre akademischen Stärken und ihre – durch den geografischen und wirtschaftlichen Kontext geprägte – Perspektive einbringen. Entsprechend dem europäischen Grundgedanken gilt es, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die allein nicht erreicht werden könnten.
Die ENGAGE.EU-Universitäten werden mit gemeinsamen Lehrangeboten und Lehrformaten, mit einem Thinktank und dem Austausch mit Stakeholder/inne/n aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft konkrete Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft suchen. Dabei werden nicht nur Studierende angesprochen, sondern alle Interessierten.
Erste Aktivitäten in diesem Netzwerk waren das Kursprogramm des ENGAGE.EU Online Exchange für Studierende und der ENGAGE.EU-Round-Table „Sustainability – Enhancing Awareness through Management Curricula“.