Die WU ist seit 2013 vom Audit hochschuleundfamilie zertifiziert und trägt seit 2020 das Gütesiegel für betriebliches Gesundheitsmanagement. Die Zertifizierungen sind keine Momentaufnahmen, sondern fortlaufende Prozesse, die immer wieder die Reflexion des Status quo und die Bereitschaft zur Verbesserung verlangen.
Die optimale Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
Wir führen das Audit hochschuleundfamilie in einem 3-jährigen Zyklus durch. Am Anfang steht eine Evaluierung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf/Studium an unserer Universität zum aktuellen Zeitpunkt. Wir schauen uns an, was wir verbessern können, und vereinbaren im Rahmen des Audits Maßnahmen, die wir umsetzen möchten. Am Ende jedes Zyklus, nach der erfolgreichen Umsetzung unserer Ziele und der Formulierung weiterer Vorhaben, wird uns das Gütesiegel wieder für 3 Jahre verliehen.
In den letzten Jahren haben wir im Rahmen des Audits unter anderem eine Ferienbetreuung für schulpflichtige Kinder von 6 bis 10 Jahren und eine WU Policy zur familiengerechten Arbeits- und Kommunikationskultur eingeführt. Für die aktuelle Periode, die mit der Erneuerung der Zertifizierung im Jänner 2020 begonnen hat, haben wir uns unter anderem die Gestaltung eines WU Family-Boards mit einer übersichtlichen Darstellung von Informationen zu Vereinbarkeitsthemen und die Implementierung von familiengerechten Karrierefördermaßnahmen für Wissenschaftler/innen vorgenommen.
Gesunde Mitarbeiter/innen
Seit 2017 gibt es an der WU das Projekt „Wohlbefinden@WU“. Im Fokus stehen eine Kultur der Achtsamkeit für Gesundheit und die Verbesserung der Lebensqualität am Arbeitsplatz. Im Rahmen des Projekts haben wir umfangreiche Maßnahmen umgesetzt. Als Beispiele können ein strukturiertes Eingliederungsmanagement nach langen Krankenständen, ein Leitfaden und eine Checkliste zur gesundheitsförderlichen Führungsarbeit, gesunde Snacks in Verpflegungsautomaten, monatliche Aushänge mit Ernährungs- und Bewegungstipps und zahlreiche Workshops sowie Beratungsangebote genannt werden. 2018 und Ende 2020 haben wir in Zusammenarbeit mit Fit2Work und der BVA eine Befragung zur Arbeitsfähigkeit mit dem Arbeitsbewältigungsindex Plus™ durchgeführt. 2020 haben 61 Prozent der Mitarbeiter/innen teilgenommen. Anfang März 2021 werden die Ergebnisse im Haus kommuniziert.
Wir sind stolz darauf, dass uns für unser Engagement im März 2020 das Gütesiegel für betriebliches Gesundheitsmanagement verliehen wurde. Vergeben wird es vom Österreichischen Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung und dem Fonds Gesundes Österreich nach einer strengen Qualitätsprüfung.
Ein Arbeitsplatz mit Impact
Die WU ist eine verantwortungsvolle Arbeitgeberin, die hochqualitative Arbeitsplätze anbietet. Aber warum genau entscheiden sich Menschen für einen Job an der WU und was zeichnet ihn aus? Diese Fragen wollten wir in einem groß angelegten Employer-Branding-Projekt klären. Insgesamt 90 Mitarbeiter/innen aus allen Berufsgruppen nahmen an Interviews, Fokusgruppen und einer quantitativen Befragung teil. Sie sagten uns, was die Stärken und Qualitäten der WU als Arbeitgeberin sind:
- Die WU ist eine Pionierin, eine inspirierende Vorreiterin. Die Arbeit an der WU ist spannend und relevant, und sie hat Impact.
- Die WU ist eine Sinnstifterin. Sie hat einen Bildungsauftrag, ist zukunftsorientiert und prägt die Gesellschaft mit ihren Lösungsansätzen für Probleme.
- Die Mitarbeiter/innen sind voller Spirit und Energie. An der WU zu arbeiten, ist für sie eine spannende Aufgabe, die sie antreibt. Sie sind dynamisch und intrinsisch motiviert.
Diese Erkenntnisse fließen in unseren Recruitingauftritt ebenso ein wie in unsere externe und interne Kommunikation. Als ersten Schritt verdichteten wir die Aussagen der Mitarbeiter/innen zu einem Claim: „think:impact. Dabei sein, wenn Denken zur Zukunft wird“. Davon ausgehend haben wir unsere Karrierewebsite und die Personalanzeigen überarbeitet. Die Inputs aus den Fokusgruppen und Interviews werden in die Arbeit der Personalabteilung und der Personalentwicklung einfließen und die WU zu einer noch besseren Arbeitgeberin machen.
Den ganzen Menschen sehen
Mitarbeiter/innen und Studierende sollen an der WU über ihre professionellen Rollen hinaus ganzheitlich Raum haben. Der Campus WU soll für alle ein Ort sein, an dem sie sich als Menschen sicher, wertgeschätzt und inkludiert fühlen.
Die 3. Geschlechtsoption
Seit 1. Jänner 2020 muss an österreichischen Hochschulen bei einer Erhebung des Geschlechts die 3. Option zur Auswahl angeboten werden. Wir haben daher folgende Maßnahmen umgesetzt:
- Genderneutrale Toiletten: In jedem Gebäude des Campus WU gibt es eine genderneutrale Toilette. Genderneutral heißt, dass die Toiletten allen Menschen offenstehen, unabhängig vom Geschlecht.
- Datenerfassung: Die Erfassung der 3. Geschlechtsoption wird im Personal- und Studierendenbereich angewandt.
- Bescheidänderungen: Die Prüfungsorganisation kann auf Basis von Personenstandsänderungen Bescheidänderungen, zum Beispiel in Promotionsurkunden, vornehmen. Dadurch lassen sich etwa für Transgender-Personen Vornamen in Bescheidurkunden nachträglich ändern und so „Zwangsoutings“ vermeiden.
Raum der Stille
Der Raum der Stille an der WU ist ein Ort der Ruhe, des Rückzugs, des Gebets und der achtsamen Begegnung in einem oft schnellen und hektischen Universitätsalltag. Gemeinsam mit Studierenden und Mitarbeiter/inne/n gestalteten wir den Raum 2020 neu. Wir wollten in Zeiten wachsender Internationalität und steigender kultureller Diversität einen Ort schaffen, an dem sich alle, unabhängig von ihrem persönlichen Hintergrund, willkommen fühlen.
Der Raum mit schwarzen Wänden kann durch weiße Vorhänge geteilt werden. Schwarze und weiße Hocker dienen als Sitzgelegenheiten. Für Gebet und Meditation sind Teppiche in 4 kräftigen Farben vorhanden, die einen farbigen Akzent setzen.
Weiterentwicklung im Fokus
Die Personalentwicklung der WU stellt seit Jahren ein hochwertiges Weiterbildungsangebot für die verschiedenen Gruppen von Mitarbeiter/innen (Wissenschaftler/innen, Verwaltung, Führungskräfte) zusammen. Als die COVID-19-Pandemie begann, standen die Personalentwickler/innen vor 2 Herausforderungen. Sie mussten die bereits geplanten Kurse, Workshops und Coachings in ein digitales Format überführen und neue Angebote entwickeln, die der WU Community beim Umstieg auf das digitale Arbeiten helfen sollten. Es entstanden Seminare zu Themen wie „Efficient@Home“, „Resilienz in schwierigen Zeiten“ oder „Herausforderungen und Chancen im Homeoffice“. Wir veröffentlichten einen Homeoffice-Guide und das Onlinevideotraining „Gelassenheit“. Leitenden Mitarbeiter/inne/n boten wir ein Webinar zum Thema „Virtuelles Führen“ an, bei der Veranstaltungsreihe „Führungs-Fokus“ wurde über das „Führen hybrider Teams“ oder „Virtuelle Kommunikation“ diskutiert.
Es war uns ein besonderes Anliegen, einen hochwertigen digitalen Ersatz für unsere Onboarding-Veranstaltungen zu finden. Wir wollten den neuen Mitarbeiter/inne/n auch in virtueller Form Möglichkeiten zum Kennenlernen und Vernetzen geben.
Unterstützung für die Faculty
Gute Rankingergebnisse und die Dreifachakkreditierung der WU sind der Beweis für die hohe Qualität unserer Lehre. Sie sind aber auch eine Aufforderung, unser Qualifizierungsangebot für Lehrende laufend weiterzuentwickeln. So bieten wir etwa neuen Mitgliedern der Faculty beim Onboarding maßgeschneiderte Workshops an, die Einsteiger/inne/n eine Basisqualifizierung ermöglichen oder erfahrene Lehrende mit neuen Ideen inspirieren.
Wir konzipieren immer wieder neue Kurse, die aktuelle Themen wie zum Beispiel Digitalisierung aufgreifen. Mit den Webinaren „Erfahrungsaustausch meets didaktisches Expert/inn/enwissen – Online Lehre effizienter und effektiver durchführen“ und „Was bleibt? – Nachhaltiges Lernen leichtgemacht“ haben wir unseren Lehrenden 2020 Impulse für ihren virtuellen Unterricht gegeben.
In Program Labs arbeiten Programmverantwortliche unserer Masterstudien mit externen Coaches an der Verbesserung des Lehrangebots. Die Program Labs unterstützen die Kommunikation innerhalb der Programme und intensivieren die Zusammenarbeit der Lehrenden.
Im wissenschaftlichen Bereich unterstützten unsere Personalentwickler/innen die Gründung des WU Academic Speakers’ Club (ASC). Der ASC ist eine Initiative von 6 Doktorandinnen, die ihre Präsentations- und Kommunikationsfähigkeiten trainieren und erweitern wollten. Junge Forscher/innen können an den Treffen teilnehmen und dort das Sprechen in der Öffentlichkeit üben.
Nachwuchsförderung
Die Tätigkeit als Praedoc-Universitätsassistent/in ist die klassische Einstiegsposition für eine wissenschaftliche Laufbahn. Sie dient der Vertiefung und Erweiterung der fachlichen und wissenschaftlichen Bildung im Rahmen eines Doktorats-/PhD-Studiums sowie der Vorbereitung auf eine wissenschaftliche Karriere.
Wir helfen unseren Praedocs beim Start in eine akademische Karriere, indem wir, im Unterschied zu nahezu allen anderen österreichischen Universitäten, grundsätzlich Verträge mit 6-jähriger Laufzeit vergeben. Nachwuchswissenschaftler/innen, die ihr Doktorats-/PhD-Studium in den vorgegebenen 4 Jahren abschließen, können die restliche Zeit nutzen, um ihre Aussichten auf dem Arbeitsmarkt durch Forschungspublikationen und weitere wissenschaftliche Leistungen maßgeblich zu verbessern.
Nach der erfolgreichen Einführung und Umsetzung der Karrierebegleitungsprogramme für Postdocs hat sich die WU 2020 entschieden, auch die Praedocs bei der Karriereplanung zu unterstützen. Das neu konzipierte „WU Pre-Doc Placement Program“ besteht aus 4 Bausteinen: Peer-Coaching, Workshops, Career-Talk und Einzelcoachings. Die ersten 3 Elemente sind verpflichtend, das Einzelcoaching kann freiwillig und bei Bedarf in Anspruch genommen werden. Das Peer-Coaching zieht sich wie ein roter Faden durch das Programm: Es wird von einem/einer externen Coach/in moderiert und zielt darauf ab, positionsspezifische Herausforderungen bei regelmäßigen Treffen mit Peers zu besprechen und zu bearbeiten. Die Workshops beschäftigen sich mit allgemeinen Themen wie Bewerbungstraining oder wissenschaftliches Projektmanagement. Das Programm startete am 28. September 2020 mit 12 Teilnehmer/inne/n.