Wissensvorsprung

Neue Forschungsprojekte und Fördergeber

WU-Wissenschaftler/innen sind in ihrer jeweiligen Scientific Community gefragte Forschungspartner/innen. Ihre Ideen für richtungsweisende Forschungsprojekte werden auf nationaler und internationaler Ebene gefördert.

EU-Projekte (Horizon 2020)

CLIC

Das Institute for Ecological Economics ist seit Dezember 2017 Partner in dem neuen dreijährigen „Horizon 2020“-Projekt „Circular Models Leveraging Investments in Cultural Heritage Adaptive Reuse (CLIC)“.

„CLIC“ befasst sich mit der wichtigen Herausforderung der Wiederverwendung von Kulturerbe und Landschaft und unterstützt die Agenda für eine durch das Kulturerbe bestimmte lokale nachhaltige Entwicklung, indem es flexible, transparente, integrierte und integrative Instrumente zur Bewältigung des Wandels der Kulturlandschaft erarbeitet, damit das Potenzial des kulturellen Erbes für Europa genutzt werden kann.

Das übergeordnete Ziel des transdisziplinären Forschungsprojekts ist die Identifizierung von Evaluierungsinstrumenten zum Testen, Implementieren, Validieren und Teilen innovativer „zirkulärer“ Finanzierungs-, Geschäfts- und Governance-Modelle für die systemische adaptive Wiederverwendung von Kulturerbe und Landschaft, die die ökonomischen, sozialen und ökologischen Vorteile und Möglichkeiten in Bezug auf langfristigen wirtschaftlichen, kulturellen und ökologischen Reichtum aufzeigen.

E-FIX

Am Institute for International Business beginnt im Frühjahr 2018 ein „Horizon 2020“-Projekt mit dem Ziel, die Verwendung alternativer Finanzierungsinstrumente für die Gewinnung erneuerbarer Energie zu befördern. Der Fokus des Projektes liegt auf Osteuropa und der Kaukasus-Region, wo es großes Potenzial für den Ausbau erneuerbarer Energie gibt, aber oft zu wenig Kapital. Angestrebt werden der Aufbau von Wissen und die Ermittlung von Best Practices zur Finanzierung; auch Vermittlungsstrategien dafür werden entwickelt. Dadurch sollen Investitionen in erneuerbare Energieträger gesteigert und somit die Nachhaltigkeit der Stromerzeugung erhöht werden.

Das Team am Institute for International Business arbeitet im Rahmen des Projektes mit 14 Partnern zusammen. Diese kommen aus fünf Ländern und aus den Bereichen Wissenschaft, Industrie, öffentliche Hand sowie Start-up-Szene. Gemeinsam mit den Partnern werden Schulungen entwickelt und Pilotprojekte inklusive Finanzierung realisiert. Die Erfahrungen daraus werden für die Zielmärkte aufbereitet und in die lokale Community übertragen. Das Institute for International Business ist hauptverantwortlich für das Arbeitspaket zur Aufbereitung und Vermittlung von Wissen.

Minland: Mineralische Rohstoffe in der nachhaltigen Raumplanung

Seit dem 1. Dezember 2017 arbeitet das Institut für Nachhaltigkeitsmanagement an dem „Horizon 2020“-Forschungsprojekt „Minland“ mit.

Das zweijährige Projekt hat zum Ziel, Rohstoffpolitik und Raumplanungspolitik in Europa auf EU-Ebene und Ebene der EU-Mitgliedsstaaten besser zu koordinieren und dabei Prinzipien nachhaltiger Entwicklung besser zu integrieren. Dadurch soll es zu einer stärkeren Berücksichtigung von Rohstofflagerstätten in der Raumplanung auf der Basis von Nachhaltigkeitskriterien kommen und in weiterer Folge zu verstärkter nachhaltiger Ressourcenförderung innerhalb Europas. In Bezug auf die Abhängigkeit Europas von Ressourcenimporten und auch im Zusammenhang mit der globalen „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ und dem „2018 Circular Economy Package“ der EU-Kommission ist dieser Bereich von großer Bedeutung für Europa.

Dabei werden Verwaltungs- und Administrationsprozesse zur Kartierung und Genehmigung von Bergbauvorhaben und anderen Landnutzungsformen in der Raumplanung aller Mitgliedsstaaten erfasst. In weiterer Folge wird durch eine Fallstudienanalyse an konkreten Bergbauprojekten bemessen, inwiefern diese beiden Politikfelder auf der Ebene der Politikgestaltung und der Verwaltung aufeinander abgestimmt sind: Das betrifft sowohl Entscheidungsfindungsprozesse über Landnutzung in der regionalen und lokalen öffentlichen Verwaltung als auch die Erstellung und Anpassung der Gesetzgebung im Rahmen der Raumplanungs- und Rohstoffpolitik.

Das Institut für Nachhaltigkeitsmanagement ist federführend bei der Erstellung eines Leitfadenberichts zu Good Practice in der Politikgestaltung. Durch eine Reihe von acht regionalen Workshops soll es am Beispiel von erarbeiteten Fällen von Good Practice zu Lernprozessen in Verwaltung, Industrie und Zivilgesellschaft der EU-Mitgliedsstaaten kommen.

ITN „EASITrain“

„EASITrain“ ist ein von der EU gefördertes Marie Skłodowska-Curie Innovative Training Network (ITN), in dessen Rahmen ein vom CERN geführtes Konsortium an der nächsten Generation von Hochleistungssupraleitern arbeitet. Neben der Erforschung und Entwicklung der neuen Technologie steht vor allem die Aus- und Weiterbildung von 17 Jungwissenschaftler/inne/n („early-stage researchers“) verschiedenster Disziplinen und Nationalitäten im Vordergrund. Das Institut für Entrepreneurship und Innovation spielt in diesem Projekt eine wichtige Rolle: Einerseits zeichnet es für die Gestaltung eines interdisziplinären Ausbildungsprogramms für die „early-stage researchers“ verantwortlich. Andererseits ist das Institut mit verschiedensten Aktivitäten zur Verwertung der entwickelten technologischen Lösungen betraut. Zu diesem Zweck werden gemeinsam mit Partnern aus dem Konsortium, wie AMS AG, CIS, Thermo Fisher und dem CERN selbst, Wissens- und Technologietransferprojekte durchgeführt.

Wissenschaftsfonds (FWF)

Beim internationalen Peer-Review-Verfahren des FWF konnten sich 2017 folgende Projekte durchsetzen:

  • Comparative Green HRM – The Example of Austria, Germany, the U.S. and the U.K. (DACH-Projekt)
    Leiter: Michael Müller-Camen (Institut für Personalmanagement)
    Organisationen sind auf umweltfreundliche Mitarbeiter/innen angewiesen. Denn nur mithilfe der Mitarbeiter/innen ist es ihnen möglich, grüne und nachhaltige Organisationen zu werden. Personalmanagement spielt daher eine Schlüsselrolle in der Vermittlung von Kompetenzen und Kenntnissen, die für umweltfreundliches Verhalten am Arbeitsplatz nötig sind. Ziel des Forschungsprojekts ist die Erforschung von (1) Green HRM auf verschiedenen Ebenen (von der Länderebene bis zum Individuum) mit speziellem Fokus auf der Individual- und Teamebene sowie (2) Spannungen, die sich aus Interaktionen unterschiedlicher Ebenen im Rahmen von Green HRM ergeben können. Die Erforschung und Aufdeckung dieser Spannungen soll dazu dienen, Barrieren für den Aufbau grüner Organisationen zu beseitigen.
  • Eine Methode zur Ermöglichung von Prozessinnovation (Firnberg-Stelle)
    Stelleninhaberin: Monika Malinova (Institut für Informationswirtschaft)
    In diesem Projekt wird das Thema der Prozess-Exploration im Rahmen des Geschäftsprozessmanagements behandelt. Die Schlüsselfrage, die es beantworten soll, lautet: „Welche Methode ist die beste für die Prozess-Exploration in einer Organisation?“
  • Fragmentierungen des Arbeitslebens durch geteilte Dienste (Richter-Stelle)
    Stelleninhaberin: Karin Sardadvar (Department für Sozioökonomie)
    Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, eine umfangreiche Studie zu geteilten Diensten vorzulegen und diese auf drei Ebenen zu erforschen: der Beschäftigtenebene, der Unternehmensebene und der Ebene der gesetzlichen und politischen Regulierung. Die Hauptforschungsfragen sind: Wie erleben und organisieren Beschäftigte geteilte Dienste in ihrem Alltagsleben? Wie stimmen sie Erwerbsarbeit, unbezahlte Arbeit und Freizeit aufeinander ab? Warum und wie setzen Arbeitgeber geteilte Dienste ein? Wie werden geteilte Dienste gesetzlich geregelt und im Rahmen der Sozialpartnerschaft gestaltet?

Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB)

Beim internationalen Peer-Review-Verfahren der OeNB konnten sich 2017 folgende Projekte durchsetzen:

  • Koordinierte Politikmaßnahmen im Umgang mit klimainduzierten sozioökonomischen Risiken
    Leiter: Emanuele Campiglio (Institute for Ecological Economics)
  • Prognose und Modellierung von Wechselkursen in einem integrierten Modellrahme
    Leiter: Florian Huber (Institut für Makroökonomie)
  • Einkommensungleichheit, Nachfrage, Unternehmensstrategien: Produktdifferenzierung im Restaurantmarkt
    Leiterin: Biliana Antonova Yontcheva (Institut für Volkswirtschaftspolitik und Industrieökonomik)
  • Der Wiener Immobilienmarkt, 1868–1990. Der erste Langfrist-Immobilienpreisindex für Österreich
    Leiter: Markus Lampe (Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte)
  • Grenzüberschreitende Nutzung von Gesundheitsleistungen: Zwischen Bürger- und Konsumorientierung
    Leiter: August Österle (Institut für Sozialpolitik)

Österreichische Akademie der Wissenschaften

Pedro Guilherme Lindenberg Schoueri, Teilnehmer am DIBT-Progamm (Doctoral Program in International Business Taxation) und Mitarbeiter am Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht, erhielt 2017 für sein Forschungsprojekt „Fundamental Conflicts of International Legal Frameworks in the Area of Harmful Tax Competition: the Modified Nexus Approach“ ein ÖAW-DOC-Stipendium.

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